Mir wurde schnell bewusst, dass ich die falsche Kuh-Rasse auf dem Hof hatte und so suchte ich
nach Alternativen. Bald habe ich die Ureinwohner des Kantons gefunden, nämlich das Rätische
Grauvieh, eine Dreinutzungsrasse mit Wurzeln im Kanton. Sie sind grau wie unsere Felsen und Steine auf den
Alpen. Sie haben kurze, flinke Beine und sind kugelrund: Genau was ich gesucht hatte. Es dauerte nicht lange
und die erste Graue kam vom Safiental zu mir in den Stall.
Jetzt melkten die Kälber für mich. Der Kraftfutter-Lieferant tauchte auch nicht
mehr auf. Dank der natürlichen Haltung der Herde (mit Stier) brauchte es auch weniger Besuche vom
Tierarzt. So hatte ich mehr Zeit für mich und kam auf die verrückte Idee ein Buch zu lesen:
Geisteswissenschaftliche Grundlagen zum Gedeihen der Landwirtschaft. Danach war für mich vieles
klar und vieles auch nicht. Aber die Anregung und die Lust es weiter zu erfahren war gross. Ich habe damals
angefangen, meinen Betrieb umzustellen um daraus einen Lebendigen Betriebsorganismus zu gestalten.